Ortungssysteme (GPS)
Das Global Positioning System (GPS),
offiziell NAVSTAR GPS, ist ein amerikanisches, aber weltweit einsetzbares Navigationssystem
zur Positionsbestimmung und Zeitmessung und ersetzte 1985 das alte Satellitennavigationssystem
NNSS (Transit).
NAVSTAR GPS ist seit Mitte der 1990er-Jahre voll funktionsfähig und hat seit der Abschaltung der
künstlichen Signalverschlechterung
(Selective Availability)
im Mai 2000 auch für zivile Zwecke eine Ortungsgenauigkeit in der Größenordnung von oft besser als 10m.
Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation betreibt sein eigenes System Satellitennavigationssystem
GLONASS);
das europäische System
Galileo
soll Ende 2014 fertiggestellt sein – sofern dieser Termin hält...
Obwohl die von den Satelliten empfangene Leistung minimal ist konnten die GPS-Empfänger in den letzten
Jahren auch im zivilen Bereich ca. auf Zündholzschachtel-Größe geschrumpft werden, wobei allerdings bei
dieser Größenordnung der Akku nur mehr für 1-5 Tage reicht – wieder das bereits bekannte
Problem, dass die Batterien nicht so schnell
geschrumpft sind wie die Elektronik selbst. GPS-Ortungssysteme mit einer Laufzeit von mehreren Wochen sind
daher momentan noch in der Größenordnung von 1-2 Zigarettenpackungen.
Hauptsächlich eingesetzt werden GPS-Ortungssysteme in/an Fahrzeugen (fix montiert im Fahrzeuginneren oder
temporär mittels Magnet befestigt); üblich ist auch die Verwendung im Personenschutz (Schutzperson
erhält Ortungssystem mit Alarmknopf). Gelegentlich werden die Ortungssysteme auch in Gegenständen
oder Kleidungsstücken versteckt; hier ist allerdings das Problem die Größe/das Gewicht der Geräte und die
bei kleinen Geräten nur kurzen Akkulaufzeit.
Folgende Funktionsweise sind bei GPS-Ortungssystemen gängig:
- Logger: diese sind rein passiv und speichern die ermittelten Positionen in vorgewählten
Zeitabständen auf einem internen Speicher oder Chipkarten. Die Auswertung kann der Angreifer damit
erst vornehmen, wenn er den Logger getauscht bzw. seine Daten ausgelesen hat.
Während der Angreifer dem Risiko ausgesetzt ist beim Tauschen des Gerätes ertapppt zu werden
ist dieser Gerätetypes bei einem Sweep nur durch visuelle Inspektion zu finden, da ja eben
keine Abstrahlung erfolgt.
- Logger mit Modem: diese Logger verfügen über eine SIM-Karte und können von einem Computer
"angerufen" werden um die gesammelten Daten auszulesen.
- Sehr spezielle (und seltene) Logger übertragen die Daten auf Anforderung in einem "Nahfunk"-Verfahren
wie z.B. Bluetooth; d.h., der Angreifer muss zum Auslesen des Speichers nur in die Nähe des
Fahrzeuges gelangen (je nach Technologie einige bis einige 100 Meter).
- Live-Systeme: diese übertragen die aktuelle Position permanent (in vorgewählten Zeitabständen oder
wenn eine bestimmte Fahrtstrecke zurückgelegt wurde oder wenn das Fahrzeug die Fahrtrichtung wechselt)
an eine Zentrale, wo die weitere Auswertung "live" (i.A. mit wenigen Sekunden Verzögerung) erfolgt.
Während früher meist SMSe als Übertragungsmedium verwendet wurden sind heute i.A. Datenverbindungen
(GPRS) üblich.
GPS-Jammer
GPS-Jammer sind kleine Sender, die im Umkreis von einigen Metern jeden GPS-Empfang verhindern. Der
Betrieb dieser Geräte ist in Österreich und Deutschland verboten; eingesetzt werden sie vor allem
im Militärbereich und im Personenschutz um die ortungsbasierte Zündung von Sprengsätzen ("Autobomben")
zu verhindern.
GPS-Spoofer sind eine spezielle Variante der Jammer, die den Empfang nicht direkt stören sondern den
GPS-Empfängern in der Umgebung falsche Positionsdaten vorgaukeln.
Schließlich können GPS-Ortungssysteme auch noch durch GSM-Jammer gestört werden: solange die
GSM-Kommunikation unmöglich ist kann das Ortungssystem die Positionen nicht an die Zentrale übertragen.
Zentrale
Bei Live-Systemen werden die Daten in der "Zentrale" (das kann ein einzelner Notebook ebenso sein
wie ein umfangreiche Internet-Infrastruktur) aufbereitet und dargestellt; je nach Leistungsumfang und Preis
der Software bzw. der Dienstleistung stehen unterschiedlich komplexe Funktionen zur Verfügung:
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